Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

„Wir sind Jugend-Migrations-Dienst. Gemeinsam Schätze heben, jungen Menschen Chancen geben!“

Wenn rund 250 Kolleginnen und Kollegen aus den Jugendmigrationsdiensten (JMD) zusammentreffen, die im Berufsalltag mit ähnlichen Problemen kämpfen, ähnliche Erfolgserlebnisse feiern und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, gibt es viele Erfahrungen auszutauschen.

„Wir sind Jugend-Migrations-Dienst.
Gemeinsam Schätze heben, jungen Menschen Chancen geben!“


Unter diesem Motto stand die Konferenz der Jugendmigrationsdienste am 29. und 30. November 2017 in Berlin.

 

Bildnachweis: Markus Hertzsch

Berlin, 30.11.2017  ­­– Wenn rund 250 Kolleginnen und Kollegen aus den Jugendmigrationsdiensten (JMD) zusammentreffen, die im Berufsalltag mit ähnlichen Problemen kämpfen, ähnliche Erfolgserlebnisse feiern und an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, gibt es viele Erfahrungen auszutauschen.

Das Programm an den zwei Tagen war so facettenreich wie die JMD-Arbeit selbst. Am Mittwoch ging es vor allem um junge Menschen, am Donnerstag standen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JMD im Vordergrund. Impuls-Vorträge, Fachforen und der Parlamentarische Abend: hier stellten sich Abgeordnete des Bundestages den Fragen der JMD-Beraterinnen und Berater.

Organisiert wurde die Konferenz der Jugendmigrationsdienste von den vier Bundestutoren/in Jochen Kramer (IB), Mirjam Olabi (AWO), José Torrejón (BAG KJS) und Walter Weissgärber (BAG EJSA), die sich für diese trägerübergreifende Tagung eingesetzt hatten.

 

Die vielen Facetten der Jugend
Die Bedingungen unter denen die Jugendmigrationsdienste arbeiten, haben sich in den letzten Jahrzehnten und auch in den letzten Jahren immer wieder stark verändert. Eine der letzten großen Veränderungen war die Öffnung der Arbeit für geflüchtete Jugendliche. Und weil die Anforderungen wachsen, soll auch das Budget angepasst werden. Denn letztlich lässt sich eine gute Beratung nur mit den nötigen Mitteln realisieren.

Weniger mit Geld, mehr mit Begrifflichkeiten und Analysen befasste sich Prof. Dr. Benno Hafeneger, emeritierter Professor der Philipps Universität Marburg. Er nahm sich der drei Begriffe an: Jugend-Migrations-Dienst. Er stellte dabei vor allem fest, dass kein Land der Welt sich wissenschaftlich so intensiv mit dem Begriff der Jugend auseinandersetzt, wie Deutschland. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendmigrationsdienste sieht Hafeneger vor allem als Repräsentanten einer Erwachsenengeneration, die ihre eigene Jugend immer ein wenig mitdenken müssen. Die Integrationsleistung der Kolleginnen und Kollegen bestehe also auch in der Integrationsleistung der eigenen Perspektive. Außerdem seien die größten Unterschiede zwischen Jugendlichen nicht die zwischen „zugereist“ und „einheimisch“, sondern die zwischen bestehenden oder nicht bestehenden Teilhabemöglichkeiten an der Gesellschaft. „Adoleszenz und Migration sind eine doppelte Transformationsleistung,“ resümierte Hafeneger. Bei beiden Übergängen nehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der JMD eine sehr wichtige Rolle ein.

Willkommen im postmigrantischen Zeitalter
Esra Kücük aus der Direktion des Maxim Gorki Theaters untersuchte die „Identitätsentwicklung junger Menschen mit Migrationsgeschichte“. Sie führte eindrucksvoll durch Studien und Statistiken, um am Ende zu zeigen, dass die reine Macht der Zahlen nicht ausreicht, um bestehende Vorbehalte gegenüber Einwandernden zu durchbrechen und Anerkennung zu erreichen. Ziel muss nicht nur die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sein, sondern das Erreichen einer teilhabeorientierten Gesellschaftspolitik. Dazu leisten die JMD einen wichtigen Beitrag. 

Unter Parlamentariern
Um die Arbeit der JMD ging es auch in den Gesprächen beim Parlamentarischen Abend, der von Carmen Marks, Parlamentarische Staatssekretärin BMFSFJ, eröffnet wurde.  Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen waren der Einladung gefolgt und stellten sich den Fragen der JMD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf die Frage, wie die Politik die JMD-Arbeit unterstützen könne, meinte SPD-Abgeordneter Matthias Stein: „Es sollte mehr investiert werden. Feste Personalschlüssel können hier eine Lösung sein.” Insgesamt erlebt er die JMD-Arbeit als eine großartige Arbeit. „In meinem Wahlkreis treffe ich auf sehr engagierte Beraterinnen und Berater. Ich bin angetan von der Integrationsleistung. Man sollte die Erfolge mehr wahrnehmen und nicht nur den Fokus auf die Probleme legen.”

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Die Jugendmigrationsdienste (JMD)

Bundesweit begleiten die Mitarbeitenden der über 450 Jugendmigrationsdienste (JMD) junge Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren, bei ihrem Integrationsprozess in Deutschland. Individuelle Unterstützung, Gruppen- und Bildungsangebote sowie eine intensive Vernetzung in Schule, Ausbildungsbetriebe und Freizeiteinrichtungen zählen zu den wesentlichen Aufgaben der Jugendmigrationsdienste. 

Das Programm Jugendmigrationsdienste wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). 

Links: 
JMD: www.jugendmigrationsdienste.de
JMD4YOU - Onlineberatung: www.jmd4you.de

Pressekontakt: 

Eva Maria Acir –  Servicebüro Jugendmigrationsdienste, acir@jugendmigrationsdienste.de  

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