Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Preis für Menschen mit Hintergrund

Louis Destin Siewe und der Verein TASH – Deutsch-Albanische Studenteninitiative sind feierlich mit dem „Preis für Menschen mit Hintergrund“ der Universität Regensburg ausgezeichnet worden.

Louis Destin Siewe und der Verein TASH – Deutsch-Albanische Studenteninitiative sind feierlich mit dem „Preis für Menschen mit Hintergrund“ der Universität Regensburg ausgezeichnet worden.

Mit der Auszeichnung, die in diesem Jahr erstmals vergeben wurde, werden Persönlichkeiten und Hochschulinitiativen gewürdigt, die Migration als Chance sehen und auf kreative und engagierte Weise Kulturen miteinander verknüpfen. Siewe erhielt den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis, gestiftet vom BMW Werk Regensburg. Der Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro, finanziert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), ging an TASH. Beide Auszeichnungen wurden von Prof. Dr. Udo Hebel, dem Präsidenten der Universität Regensburg, überreicht.

Die Universität Regensburg hat den „Preis für Menschen mit Hintergrund“ gemeinsam mit dem BMW Werk Regensburg, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und in Kooperation mit der Wochenzeitung DIE ZEIT ins Leben gerufen. Es werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die ihre Kenntnisse und Erfahrungen mit diversen Sprachen, Ländern und Kulturen zum gesellschaftlichen, wirtschaftlichen oder kulturellen Wohlergehen mehrerer Länder einsetzen.

"Die Universität Regensburg ist eine Volluniversität zwischen regionaler Verankerung und internationaler Ausstrahlung. Dabei sieht sie sich auch in der Verantwortung, Internationalisierung, Diversität und Chancengleichheit gleichermaßen aktiv zu befördern", so Prof. Hebel. "In diesem Rahmen würdigt der "Preis für Menschen mit Hintergrund" die kreative und zentrale Rolle von Diversität für die Gesellschaft. Die diesjährigen Preisträger haben mit ihrem Engagement einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau grenzüberschreitender Identitäten geleistet."

"Der Preis für Menschen mit Hintergrund passt zu unserer Vorstellung von gesellschaftlicher Verantwortung. Denn für uns als global agierendes Unternehmen ist das Brückenbauen zwischen den Kulturen schon lange ein Teil unseres Erfolges hier in der Region, in Deutschland und der Welt", erklärt Dr. Andreas Wendt, Werkleiter BMW Regensburg.

"Gesellschaftliche Vielfalt ist heute schon Realität. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird umso besser gelingen, je mehr diese Vielfalt erkannt und anerkannt wird. Die Verleihung des "Preises für Menschen mit Hintergrund" hebt das Engagement der Menschen hervor, die Erfahrungen  aus mehreren Ländern und Kulturen haben, diese einbringen, und die Brückenbauer sind zwischen Ländern und Kulturen und den Dialog voranbringen", ergänzt Dr. Michael Griesbeck, Vizepräsident des BAMF.

Zu den Preisträgern:

Louis Destin Siewe kam 1999 im Alter von 17 Jahren als politischer Flüchtling von Kamerun nach Deutschland. Er setzt sich beständig dafür ein, Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenzuführen, um durch interkulturellen ustausch voneinander zu lernen. So gründete er in seiner neuen Heimat Jena den Verein "Festival de Colores". Seit zehn Jahren bringt das einwöchige Festival den Bürgern von Jena jedes Jahr einen neuen Kulturraum nahe. Siewe, der 2007 die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt und derzeit sein Studium der  Wirtschaftsingenieurswissenschaften abschließt, strebt mit immer neuen Initiativen den aktiven Wissensaustausch als eine nachhaltige Form der Entwicklungshilfe an; als ein Gut, das den Menschen dauerhaft bleibt. Mit "GlobalEduPals", einer Stiftung in Gründung, hat er 2012 sein bisher größtes Projekt angestoßen (www.globaledupals.org).

TASH – Studenteninitiative der Diaspora-Albaner e.V. wurde im März 2007 als Plattform zur Völkerverständigung geschaffen. Der Verein widmet sich der Integration junger Albaner im transnationalen Raum zwischen Deutschland und Kosovo. Gegründet wurde die Hochschulinitiative von dem aus Mitrovica stammenden Kosovo-Albaner Muhamet Idrizi, der inzwischen in Baden-Württemberg lebt. Dort ist er seit September 2014 Lehrer an der Selma Rosenfeld Realschule in Epingen. Als Flüchtling haben ihn die Themen Sprache und Sprachunterricht sowie die über Sprache zu knüpfenden Verbindungen zur Kultur schon früh beschäftig.