Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Der Jugendmigrationsdienst Halle

Ein etabliertes Angebot für die Jugend der Welt

Der Jugendmigrationsdienst Halle (Saale) fördert Integrationschancen und Gleichberechtigung 

Seit über zehn Jahren berät die Jugendwerkstatt Bauhof Halle junge Menschen mit Migrationshintergrund. Was als Angebot für junge Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler begann, ist heute unter dem Namen Jugendmigrationsdienst Halle (JMD) ein etabliertes Angebot für junge Menschen aus aller Welt.

 

Individuelle Begleitung und ehrenamtliche Paten

Von der Suche nach einem passenden Integrationskurs über Fragen zu Formularen und Ämtern bis hin zur Beratung bei persönlichen Problemen: Die Liste mit Gründen, warum junge Migrantinnen und Migranten den JMD aufsuchen, ist lang und vielfältig. Im Mittelpunkt der Arbeit des Jugendmigrationsdienstes Halle steht deshalb die individuelle Begleitung nach der Methodik des Case Managements. Weiterhin bietet der JMD Hilfen zur Berufsvorbereitung an, etwa durch Computerkurse oder vermittelte Praktika.

Träger der Jugendwerkstatt ist die Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis, Bernburg. Eine festangestellte Mitarbeiterin steht mit einer halben Personalstelle als Ansprechpartnerin zur Verfügung, Der wiederkehrende Austausch mit ehrenamtlichen Paten hilft den jungen Migrantinnen und Migranten dabei, die Sprache im neuen Land schneller zu erlernen und zu festigen. Unterstützt wird der JMD dabei auch durch Praktikanten der Martin–Luther Universität. 

Eine erfolgreiche Begleitung junger Menschen beim Übergang von Schule zu Beruf ist nur mit Partnern vor Ort möglich. So ist der JMD Halle/Saale in ein enges Netzwerk der Migrations- und Jugendsozialarbeit der Stadt eingebunden. Zu diesem gehören kommunale Ämter und Einrichtungen oder auch Jugendmigrationsdienste und Beratungsstellen anderer Träger. 

Eine enge Zusammenarbeit gibt es zudem mit weiteren Programmen der Initiative JUGEND STÄRKEN in Halle, insbesondere mit der Kompetenzagentur. So tauschen sich die Mitarbeitenden beider Programme regelmäßig über gemeinsame Angebote für junge Menschen aus, die Kompetenzagentur vermittelt junge Migrantinnen und Migranten an den JMD. Weiterhin unterhält die Jugendwerkstatt Bauhof ein Büro des Programms „Schulverweigerung - Die 2. Chance“. JMD und 2. Chance sitzen im selben Gebäude vis a vis, beide Angebote arbeiten bei der Begleitung junger Menschen eng zusammen.

 

Meryem

 

Die damals achtjährige Kurdin Meryem kam mit ihrer Familie 1996 aus der Türkei nach Deutschland. In Halle besuchte sie die Grund- und Sekundarschule und schaffte mit tatkräftiger Unterstützung des JMD schließlich auch den mittleren Bildungsabschluss. Nach einer Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten arbeitet Meryem nunmehr bereits zwei Jahren fest angestellt in einem zahnmedizinischen Labor. „Gerade in der Übergangszeit von der Schule zur Ausbildung und in den Beruf hat mir der JMD Halle sehr geholfen“, berichtet Meryem dankbar.

Auf der Suche nach beruflichen Perspektiven und einer passenden Lehrstelle kam die junge Frau mit einer Vielzahl an Fragen im Gepäck in die Beratungsstelle des Jugendmigrationsdienstes Halle. „Ohne die Hilfe der JMD-Mitarbeiterin hätte ich niemals so schnell einen Ausbildungsplatz bekommen“, sagt Meryem rückblickend und fügt hinzu: „Wenn nötig, werde ich mir auch in Zukunft Unterstützung beim JMD holen. Dort hört man mir zu, dort werde ich ernst genommen!“

 

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