Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Von Tuttlingen aus in die Welt

Der Jugendmigrationsdienst Tuttlingen fördert junge Migrantinnen und Migranten - nicht nur vor Ort.

Der von der Arbeiterwohlfahrt getragene Jugendmigrationsdienst in den ländlich geprägten Kreisen Tuttlingen und Rottweil unterhält jeweils ein Büro in beiden Städten. Außerdem stellen die zwei Mitarbeiterinnen in weiteren Orten der Kreise die Angebote des Jugendmigrationsdienstes in Sprach- und Integrationskursen vor. Er ist in ein Netzwerk sozialer und kommunaler Einrichtungen eingebunden und arbeitet auch mit der Kompetenzagentur in Rottweil zusammen.

 

We are the world


Bedürfnisse feststellen, Chancen erarbeiten, Ressourcen fördern: Neben dieser individuellen Begleitung bietet der Jugendmigrationsdienst Gruppenaktivitäten, die fit machen für Schule, Ausbildung und Beruf: Computerkurse, Bewerbungstrainings und Berufsorientierung stehen auf dem Plan. Ermöglicht werden auch Kontakte über regionale und Landesgrenzen hinaus. So beschäftigt sich eine Gruppe mit Alltag und Kultur der Menschen in Europa. Sie organisierte 2010 unter dem Motto „We are the world“ ein Treffen Jugendlicher aus 14 Nationen in Schweden. Diese internationale Jugendbegegnung soll fortgesetzt werden.
Der Blick nach Europa auf der einen, die Vernetzung und Verwurzelung vor Ort auf der anderen Seite: Der Jugendmigrationsdienst unterstützt und stärkt junge Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Eltern dabei, das eigene Viertel besser kennenzulernen und lokale Angebote zu nutzen. So wird zum Beispiel auf medizinische Einrichtungen hingewiesen – etwa auf Ärzte mit passenden Sprachkenntnissen – und über Kultur und Freizeitmöglichkeiten im Stadtteil informiert.

 

Glaub´ nicht, dass es einfach wird 

Xenia

Xenia kam mit ihren Eltern 2008 aus Russland nach Tuttlingen. Die damals 17-jährige Spätaussiedlerin hatte die Schule mit guten Noten abgeschlossen. Der Besuch des deutschen Gymnasiums fiel ihr jedoch schwerer als gedacht. Mithilfe des Jugendmigrationsdienstes fand sie eine Schulform, die ihr die nötige Förderung zukommen lassen konnte.

Ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat und sozialpädagogischer Betreuung ist nun Xenias neues Zuhause auf Zeit. Nach dem Abitur möchte sie ein Studium beginnen. Die Begleitung und Unterstützung des Jugendmigrationsdienstes schätzt sie sehr: „Dort gab es immer Lösungen für meine Probleme. Wenn du nach Deutschland kommst, glaub’ nicht, dass es ganz einfach wird, aber du findest beim Jugendmigrationsdienst Menschen, die dir helfen werden!“