Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Bundesweiter Aktionstag der Jugendmigrationsdienste 2022: Lebhafter Austausch mit der Politik

Rund 60 Abgeordnete des Bundestags sowie weitere Politikerinnen und Politiker folgten den Einladungen der JMD in ihren Wahlkreisen. Die JMD-Standorte haben sich unterschiedliche Ideen einfallen lassen, um einen gelungenen Austausch mit den Gästen zu erzielen. Auch JMD-Ratsuchende profitierten von den Begegnungen um Fragen an die Politikerinnen und Politiker zu adressieren.

Stefan Heitkemper (Vorsitzender SPD Hamm), Senol Ünlü (Integrationsbeirat), Karsten Weymann (Fraktionsgeschäftsführer Die Grünen in Hamm), Moderator Gerd Heistermann, Jennifer Dechert (Migrationsberaterin des DRK), Bakhtiar Karami (geflüchteter Psychologe aus dem Iran) und Olga Bokova (Zugewanderte)


Persönliche Treffen im JMD, Tag der offenen Tür, Infostände auf Marktplätzen, Arbeitsfrühstücke, Podiumsdiskussionen, Workshops. So unterschiedlich sind die Formate, die die Jugendmigrationsdienste (JMD) für den Austausch mit Politik sowie der breiten Öffentlichkeit gestaltet haben. Auch im virtuellen Raum wurden Meetings sowie Speed-Datings angeboten.

So vielfältig wie die Formate waren auch die Themen, welche die JMD für die Begegnungen wählten. Die Relevanz und Herausforderungen der JMD-Arbeit sowie die konkreten Angebote der JMD waren zentrale Punkte.  Der JMD Hamm (AWO) hat der breiten Öffentlichkeit verschiedene Aspekte seiner Arbeit durch eine Podiumsdiskussion auf dem Martin-Luther-Platz nähergebracht. Neben politischen Gästen waren JMD-Ratsuchende und -Mitarbeitende an der Podiumsrunde beteiligt. Diese beschrieben die JMD als erste Anlaufstellen um bei Anliegen, unter anderem zu Behördengängen, Arztbesuchen oder Angelegenheiten in Schule sowie Beruf, beraten und begleitet zu werden.


JMD-Kollegin Kerstin Domres unterhält sich mit ihrem Gast aus dem Landtag über die JMD-Angebote für Jugendliche.
 

Ausführlich konnte sich zum Beispiel der JMD Brandenburg an der Havel (IB) mit Andrea Johlige, Mitglied des Landtages Brandenburg, Fraktion DIE LINKE, bei ihrem Besuch austauschen. Auf der Agenda standen diverse Themen, von der sozialpädagogischen Begleitung von Ratsuchenden, der Zusammenarbeit mit Ämtern und der Finanzierung der JMD bis hin zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Viele Jugendliche haben ihre Arbeit verloren, denn ihre Arbeitsbereiche sind durch die Schließung von kleineren Firmen weggefallen. Wir standen vor der Herausforderung, Jugendliche sowohl bei der Arbeitssuche als auch wegen ihrer mangelnden sozialen Kontakte durch Corona-Maßnahmen, aufzufangen und sozial emotional zu begleiten“, erzählt Kerstin Domres vom JMD Brandenburg.

Sie ist zufrieden, dass ihr Gast aus dem Landtag ein offenes Ohr hatte und treffsicher auf die Anliegen der Jugendmigrationsdienste einging. „Als Landtagsabgeordnete wird sie dem JMD bei Fragen und Problemen Ansprechperson sein und sich aktiv einsetzen, damit stabile Hilfestrukturen aktiv bleiben“.

Auch JMD-Ratsuchende hatten dieses Jahr wieder die Gelegenheit, ins Gespräch mit Politikerinnen und Politikern zu kommen. Beim JMD Oberfranken-West (SkF Bamberg e.V.) standen Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen), Andreas Schwarz (SPB) sowie Thomas Silberhorn (CDU/CSU) für Gespräche an unterschiedlichen Tagen bereit. Dabei erläuterten die Jugendlichen ihre familiären und schulischen Situationen und machten deutlich, wie sehr sie auf die Angebote der JMD angewiesen sind. Auch hier bekräftigten die Abgeordneten angesichts der vielversprechenden JMD-Angebote ihre Unterstützung.



Bundestagsabgeordnete in Oberfranken-West nahmen sich Zeit für Gespräche mit JMD-Ratsuchenden.
 

Aktionstag war zufriedenstellend für die JMD-Standorte

Insgesamt waren es sehr gelungene Veranstaltungen, die die JMD-Standorte anlässlich des Aktionstags durchgeführt haben. „Der Aktionstag war ein voller Erfolg. Wir kamen gut mit den Abgeordneten und Gästen ins Gespräch, konnten ihnen einen Einblick in unseren Beratungsalltag vermitteln und ihnen die Notwendigkeit unserer Beratungsangebote nahebringen“ freut sich Doreen Hummel vom JMD Wittenberg (AWO).

Der JMD Göppingen (Diakonisches Werk Göppingen) teilt diese Einschätzung. „Der intensive Austausch mit MdB Baehrens war für beide Seiten eine Bereicherung und wir werden auch weiterhin im Gespräch über drängende Fragen bleiben“, so JMD-Kollegin Elke Sauer.

Die JMD-Gäste waren ihrerseits von der JMD-Arbeit beeindruckt. „Der Aktionstag hat deutlich gemacht, wie wertvoll die Beratungsarbeit für zugewanderte Menschen ist“, sagte MdB Sarah Ryglewski (SPD) zum Abschluss des Aktionstags beim JMD Bremen (AWO).

Über den JMD-Aktionstag

Insgesamt nahmen über 70 Jugendmigrationsdienste am Aktionstag 2022 teil. Der JMD-Aktionstag findet jährlich statt. Zur Beteiligung aufgerufen hatten die vier Trägerorganisationen der Jugendmigrationsdienste: die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA), die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) und der Internationale Bund (IB)/Freie Trägergruppe.

JMD – vielfältiges Profil für eine vielfältige Zielgruppe

Rund 500 Jugendmigrationsdienste bundesweit begleiten junge Menschen mit Einwanderungsgeschichte im Alter von 12 bis 27 Jahren. Individuelle Unterstützung, Gruppenangebote sowie eine intensive Vernetzung mit Schulen, Ausbildungsbetrieben, Integrationskursträgern und der Jugendhilfe zählen zu den wesentlichen Aufgaben der JMD. Auch während der Pandemie und der Schließung vieler Einrichtungen wurden junge Ratsuchende, unter anderem über die JMD Online-Beratung, zuverlässig begleitet: Im Jahr 2021 wurden bundesweit 112.000 junge Menschen aus 180 Nationen beraten. Mehr im JMD-Factsheet
 

Text: Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Bilder: JMD-Standorte