Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Mit Comedy wichtige Themen an der Schule aufgreifen

Im Rahmen des Programms JMD Respekt Coaches gastierte der Jugend- und Motivationscoach Osman Citir an der Gebhard-Müller-Schule im schwäbischen Biberach. Er bewies, dass man wichtige Themen auch mit Humor vermitteln kann.

Osman Citir begann seinen Besuch mit einem Bühnenprogramm.

Mit einem kurzweiligen Bühnenprogramm begeisterte der Coach die Eingangsklassen der beruflichen Oberstufe an der Kaufmännischen Schule. Unter dem Motto "VOLL MOTIVIERT – Zukunft mit Perspektive!“ brachte der Kabarettist den Schülerinnen und Schülern des Wirtschaftsgymnasiums, des Berufskollegs und der Berufsfachschule auf eine ansprechende und humorvolle Art und Weise relevante Lebensthemen nahe.

Im Anschluss an die gemeinsame Veranstaltung im voll besetzten Atrium der Gebhard-Müller-Schule (GMS) ließen sich die Klassen der Berufsfachschule – umgangssprachlich Wirtschaftsschule genannt – auf einen abwechslungsreichen Workshop zu verschiedenen Themen ein. Dabei ging es unter anderem um persönliche Motivation und Ziele, effektives Lernen, den Umgang mit Rückschlägen sowie ein respektvolles Miteinander. Die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Biberach wird unterstützt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und konnte mit Mitteln des Bundes diese gelungene Veranstaltung finanzieren.


In Workshops mit dem Coach ging es auch um Respekt-Coaches-Themen.

Lebendige Zusammenarbeit mit den Respekt Coaches

„Comedy macht Schule“ ist die Krönung der bisherigen fruchtbaren Zusammenarbeit der Schule mit dem Programm Respekt Coaches, das seit Oktober 2021 in Biberach vom Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) getragen wird. Die Kooperation wird seitdem durch viele Veranstaltungen zu kultureller und religiöser Vielfalt, Geschlechterrollen, Fake News und Hate Speech, Meinungsfreiheit, Zivilcourage und vielem mehr mit Leben gefüllt. 

So fand bereits ein Betzavta-Workshop mit einer Klasse der Wirtschaftsschule statt. „Betzavta“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet „Miteinander“. Im Rahmen der Veranstaltung wurde in der Gruppe reflektiert, was in Konfliktsituationen passiert und welche Handlungsmöglichkeiten sich entwickeln lassen. In einem interkulturellen Kompetenztraining ging es darum, dass jeder Mensch aus einer bestimmten Kultur stammt und sein Umfeld somit durch die jeweilige „Kultur-Brille“ wahrnimmt. Durch solche praktischen Zugänge ließen sich mit den Schülerinnen und Schülern Missverständnisse klären und Herausforderungen, aber auch Chancen interkultureller Gruppen erarbeiten.

Ausstellung YOUNIWORTH gastierte in Biberach

Nachhaltig positiv auf die schulische Gemeinschaft wirkten auch erlebnispädagogische Tage, welche die Respekt Coaches bei der Dobelmühle in Aulendorf und auf dem Hölzle-Gelände in Biberach veranstalteten. Nach den Pfingstferien wurde die mobile Ausstellung YOUNIWORTH zum Thema „Jugend und Migration“ von den Jugendmigrationsdiensten im Jugendhaus 9teen organisiert. Die Ausstellung regte zu vielen Fragen an, etwa danach, warum Menschen migrieren, wie Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, sich in der neuen Heimat zurechtfinden und wie das Zusammenleben in einem Land gut funktionieren kann.

Zum Ende des Schuljahres schließlich kam eine Theatergruppe an die Schule: Das aufgeführte Stück „Fake Paradise“ führte den Zuschauerinnen und Zuschauern vor Augen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn sich alles nur noch um Klicks und Likes dreht. Im anschließenden Workshop konnten die Schülerinnen und Schüler die aufgeführten Stücke mit den Schauspielerinnen und Schauspielern nachbesprechen.

Die positiven Erfahrungen des ersten Kooperationsjahres motivierten dazu, gleich im Herbst das neue Schuljahr mit einem Politiktag zu starten: Der Workshop „Faktencheck“ behandelte die mediale Darstellung des Russland-Ukraine-Konfliktes. Ein weiterer Workshop hieß „Quararo“, ein Begriff aus dem Arabischen, der „Entscheidung“ bedeutet. Dort erarbeiteten die Klassen spielerisch verschiedene Möglichkeiten für einen Gruppenentscheid.


Von links: Iris Staudenraus, Rebecca Pfenning, Osman Citir, Simone Rehm, Maren Preisinger.

Das Programm Respekt Coaches wird durch das BMFSFJ gefördert. Ziel des Programms ist die Stärkung junger Menschen als mündige, demokratisch gebildete Bürger und Bürgerinnen. Es wird von den Jugendmigrationsdiensten (JMD) umgesetzt. Träger des Jugendmigrationsdienstes (JMD) in Biberach ist das CJD. An der Biberacher Gebhard-Müller-Schule organisiert die Abteilungsleiterin der Berufsfachschule Simone Rehm mit der Schulsozialarbeiterin Iris Staudenraus die Umsetzung der einzelnen Workshops. In enger Zusammenarbeit mit den beiden Respekt Coaches Maren Preisinger und Rebecca Pfenning werden Veranstaltungen nach dem jeweiligen Bedarf konzipiert. Das CJD ist eines der größten Bildungs- und Sozialunternehmen in Deutschland. Seine mehr als 10.700 Mitarbeitenden fördern und begleiten Kinder, Jugendliche und Erwachsene an über 350 Standorten in Kitas, Schulen, Berufsbildungswerken und Lehrbetrieben, in Kliniken, Reha-Einrichtungen, Wohngruppen und Werkstätten.

Mehr über den JMD Biberach

Text: GMS/Hans / Servicebüro Jugendmigrationsdienste
Bilder: JMD Biberach