Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Tanzspaß, Stadterkundung und echtes Seemannsgarn

Die Metallplättchen an den Bauchschärpen klimpern, Hüften schwingen rhythmisch, Arme bewegen sich elegant durch die Luft zur treibenden Musik: „Pilates trifft Orient“ heißt dieses besondere Kursangebot, das der Jugendmigrationsdienst Cuxhaven Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund im August gemacht hat. Und der JMD hat in diesem Sommer noch mehr zu bieten: Gemeinsam erkundeten Jungen und Mädchen die Geschichte der Stadt, kamen über ihre Heimat ins Gespräch und versuchten sich an einem echten Seemannsknoten.

„Latin Fitness“ mit Nathalie Martins de Sousa (vorne) vereinte Konditionstraining und Muskelaufbau mit rhythmischen Bewegungen zu lateinamerikanischer Musik.

Neben „Pilates trifft Orient“ tanzten die Jugendlichen auch im Workshop „Latin Fitness“. Die beiden kostenfreien Tanz- und Sportaktionen für 12- bis 18-Jährige fanden unter strengen Hygiene- und Abstandsbedingungen auf dem Gelände des Paritätischen statt. Ziel war es, den Teilnehmerinnen Spaß am Sport und der Bewegung zu vermitteln und sie dazu zu animieren, Angebote in Sportvereinen anzunehmen. Das hat die überwiegende Mehrzahl der jungen Frauen auch vor.

„Es war richtig toll“, fand zum Beispiel die zwölfjährige Galena aus Bulgarien. „Latin Fitness“ vereinte Konditionstraining und Muskelaufbau mit rhythmischen Bewegungen zu lateinamerikanischer Musik. Der Workshop brachte Freude an der Bewegung und Tanz-Spaß in der Gruppe. „Pilates trifft Orient“ war eine Kombination aus Pilates und orientalischem Tanz sowie ein ganzheitliches Körpertraining, das durch Kraft-, Dehn- und Atemübungen ein besseres Körpergefühl erzielt und die Motorik tänzerisch fördert. Bei der Durchführung kooperierte der JMD mit der Koordinatorin Integration im und durch Sport der BeSS-Servicestelle (Sport in Kita, Schule und Verein).


Sichtlichen Spaß hatten die Teilnehmerinnen an Birgit Schröders (vorne) Kurs „Pilates trifft Orient“.

Rundgang durch Cuxhaven – mit Abstechern nach Hamburg, Portugal, Jemen …

17 Jugendliche mit Migrationshintergrund nahmen zudem an einem Rundgang durch Cuxhaven teil, den der JMD organisiert hat. Vom JMD-Standort in der Südersteinstraße aus ging es bei bestem Wetter erst nach „Österreich“ über den Friedhof Ritzebüttel und dann nach „Hamburg“ zum Schloss Ritzebüttel – dort sieht man auch heute noch ein Hamburger Wappen; schließlich war Cuxhaven über 500 Jahre lang eine Hamburger Exklave.

Auf Cuxhavens altem Marktplatz kamen die Jugendlichen in einen regen Austausch über die Märkte in ihren Heimatländern Syrien, Portugal, Russland und Jemen. Nach einer Stärkung ging es weiter durch den Bahnhof, an dessen Bildergalerie im Erdgeschoss auch einige der älteren Geschwister der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitgewirkt hatten, bis zum Museum „Windstärke 10“. Hier konnte jeder ausprobieren, wie aus einem Stück Seemannsgarn einer der wichtigsten Seemannsknoten, der Palstek, angefertigt wird. In kleinen Gruppen wurde das Museum erkundet. Die Rückmeldungen der Jugendlichen waren sehr positiv. Weitere Ausflüge sind bereits in Planung.

Zum Jugendmigrationsdienst Cuxhaven des Paritätischen

Text und Bilder: Wehr/Nickels/Funke-Franke, JMD Cuxhaven; Servicebüro Jugendmigrationsdienste