Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

Volles Programm rund um YOUNIWORTH in Delmenhorst

Oliver Hoyer ist ein sehr umtriebiger Mensch. An einer Berufsschule in Delmenhorst stellt der JMD Respekt Coach das ganze Jahr über ein breites und interessantes Angebot für die Schülerinnen und Schüler auf die Beine. Natürlich ließ er sich auch einiges einfallen, als die mobile JMD-Ausstellung YOUNIWORTH an seiner Kooperationsschule BBS 1 Station machte.

Der Austausch über die Themen der Ausstellung kam nicht zu kurz.

Die Ausstellung beleuchtet interaktiv und aus verschiedenen Perspektiven die Themen Migration und Jugend. Sie soll Vorurteile hinterfragen und Menschen über das Thema Migration ins Gespräch bringen. YOUNIWORTH ist das ganze Jahr über durch Deutschland unterwegs und macht jeweils für etwa zwei Wochen an einem Standort Halt. Normalerweise beleuchtet die Schau das Thema mit sieben Stationen. Oliver Hoyer hatte die Ausstellung aber noch um lokale Beiträge ergänzt.

Stiefel als Symbol der Flucht

So fanden sich am Anfang der Ausstellung abgelatschte Stiefel, die mit Blumen bepflanzt waren, beigesteuert unter anderem von der Schulleiterin Katja Mönnig. Abgenutzte Stiefel als Sinnbild einer langen und beschwerlichen Flucht. Aber kombiniert mit Blumen, die aus Oliver Hoyers Sicht für all das Schöne, Blühende stehen können, das Zuwanderung einer Gesellschaft bringen kann. Eine weitere Bonus-Station präsentierte Comiczeichnungen, die in Respekt-Coaches-Workshops zum Thema Rassismus an Oliver Hoyers beiden Kooperationsschulen entstanden waren.

Oliver Hoyer (links) und Deniz Kurku bei der Eröffnung der Ausstellung.

In den zwei Wochen, die YOUNIWORTH an der BBS 1 zu Gast war, gab es jede Menge Rahmenprogramm. Zur Eröffnung der Ausstellung kamen Deniz Kurku, der niedersächsische Beauftragte für Migration und Teilhabe, und die Delmenhorster Oberbürgermeisterin Petra Gerlach, die auch die Patenschaft über die Ausstellung übernommen hatten. Beide lobten die Ausstellung, Kurku betonte: „Das Thema Migration betrifft uns alle.“ Was gebe es Besseres als eine Ausstellung, die Kultur, Begegnung und Bildung verbinde. Neben der Schulleitung und dem Vorstand der Diakonie Delmenhorst, Wolfgang Pape, kamen auch Schülerinnen zu Wort.

Gedenken an Sophie Scholl wird integriert

Am nächsten Tag gab es eine Tagung zum Thema „Trauma“. Zusammen mit Experten wurden Fragen diskutiert wie: Was ist ein Trauma? Wie erkenne ich ein Trauma? Wie gehe ich mit einem Trauma um? Ein wichtiges Thema, kann Migration doch auch mit traumatischen Erlebnissen verbunden sein, betont Oliver Hoyer.

Zu den weiteren Programmpunkten rund um die Ausstellung gehörte eine kleine Gedenkfeier für die Widerstandskämpferin Sophie Scholl, deren 80. Todestag anstand. Und der Besuch des Jugend-Coaches Daniel El Khatib, der mit den Schülerinnen und Schülern zum Thema Selbstwert und Selbstbewusstsein arbeitete. Auch der Coach zeigte sich von der Ausstellung sehr angetan und nutzte diese für seinen Workshop.

Selbstwert-Coach Daniel El Khatib baute die Ausstellung in seinen Workshop ein.

Bereits im Vorfeld der Ausstellung waren in Delmenhorst rund 30 so genannte Peer Guides ausgebildet worden. Das sind Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Schule, die durch die Ausstellung führen und den Klassen als Ansprechpersonen zur Verfügung stehen. Oliver Hoyer war begeistert vom Engagement der jungen Leute, die mit vollem Einsatz dabei gewesen seien. „Und sie taten dies nicht, um vom Unterricht befreit zu sein, sondern aus Interesse an dem Thema“, war er sich sicher.

600 Menschen erkunden Ausstellung

Es gab in der zweiten Woche dann regelmäßige Führungen durch die Ausstellung, aber damit war das Interesse noch nicht befriedigt. „Auch in den Schulpausen habe ich immer Schülerinnen und Schüler gesehen, die an den Stationen waren“, berichtet Oliver Hoyer. Auch Besucherinnen und Besucher von außerhalb der Schule nutzten die Gelegenheit, sich die Ausstellung anzuschauen.

Oliver Hoyer, der seit fast fünf Jahren im Bundesprogramm JMD Respekt Coaches arbeitet, zog nach den zwei Wochen YOUNIWORTH eine sehr positive Bilanz: „Alles war perfekt.“ Der Hobbymusiker verglich Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung mit einem Auftritt mit seinen Bandkollegen: „Aufgeregt, angespannt, voller Vorfreude, Lampenfieber. Und wenn das erste Lied dann beginnt, ist es ein musikalischer Rausch – beziehungsweise in diesem Fall ein Ausstellungsrausch.“ Rund 600 Besucherinnen und Besucher durften in Delmenhorst an diesem völlig ungefährlichen Rausch teilhaben.

 

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Text: Servicebüro Jugendmigrationsdienste

Bilder: Oliver Hoyer