Bild mit vier weiblichen Jugendlichen

JMD-Ausstellung YOUNIWORTH bei Demokratiewoche im Landkreis Cuxhaven

Unter dem Motto „Vielfalt gestalten statt ablehnen“ fand vom 12. bis 22. Mai die interaktive JMD-Ausstellung YOUNIWORTH im Jugendzentrum Bad Bederkesa statt. Organisiert vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Cuxhaven war sie Teil der Demokratiewoche im Landkreis Cuxhaven und stieß bei jungen Besucher*innen, Fachkräften und politischen Vertreter*innen auf große Resonanz.

Menschen stehen vor einem Spiegel, auf dem verschiedene Gegenstände platziert sind und mit denen für ein Foto interagieren können.
Erst vor Kurzem wurde die Selfie-Station neu entwickelt - und sie kommt gut an!

Die mobile Ausstellung der Jugendmigrationsdienste YOUNIWORTH richtet sich an Schulklassen ab Jahrgangsstufe 7, Integrationskurse, Jugendgruppen sowie Fachkräfte, politische Akteur*innen und die interessierte Öffentlichkeit. In sieben multimedialen Stationen können sich die Besucher*innen mit Themen wie Migration, Zusammenleben und Jugend in Deutschland auseinandersetzen.
 

Spielerisch zum Nachdenken anregen

Nach Bad Bederkesa holte die Ausstellung die JMD-Mitarbeiterin Nadije Memedi, die mit Leidenschaft und Expertise durch die sieben Stationen führte und im Programm Respekt Coaches des JMD tätig ist. Die Stationen vermitteln zentrale Inhalte auf unterhaltsame und zum Nachdenken anregende Weise, beispielweise:

  • Kofferspiel zu Fluchterfahrungen
  • Musikstation mit Infos zu Migrationsgeschichte bekannter Musikstile
  • Interaktives Wimmelbild, bei dem Besucher mittels Handy Aufgaben wie Kontoeröffnung oder Arztbesuch lösen
  • Station zu Grundrechten
  • Galaxien gestalten als Ausdruck eigener Identität
  • Spiegel-Selfie
  • Sprachmodul, das zeigt, wie viele unserer Wörter (z. B. „Tacheles“, „Tollpatsch“) Migrationshintergrund haben
  • Videostationen, die Fragen an vier Geflüchtete aus Syrien, dem Kongo, Moldawien und Afghanistan zulassen

Parallel dazu waren Texte junger Geflüchteter zu lesen, die im Jugendzentrum ehrenamtlich mitgewirkt haben und ihre ganz persönlichen Erfahrungen teilten. Die Ausstellung bot somit nicht nur Information, sondern echte Teilhabe.
 

Ein Mann steht vor einer Wand, auf der "Musik verbindet" steht, und hält sich eine Box ans Ohr.
Jörg Schröder, stellvertretender Ortsbürgermeister von Bad Bederkesa, an der Station zum Thema „Musik verbindet“.

 

Ein starkes Zeichen für Teilhabe

Zur feierlichen Eröffnung hatten sich zahlreiche Gäste eingefunden, darunter die Landtagsabgeordnete Eva Viehoff (Bündnis 90/Die Grünen), Claus Seebeck (CDU), der stellvertretende Ortsbürgermeister Jörg Schröder, sowie die Schirmherrin der Ausstellung, Gisela Penteker, langjähriges Mitglied im Niedersächsischen Flüchtlingsrat. 

Parität-Geschäftsführerin Helle Vanini betonte bei der Eröffnung die Bedeutung der rund 500 Jugendmigrationsdienste in Deutschland: „Wir begleiten junge Menschen mit Migrationsgeschichte langfristig und unterstützen sie mit Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangeboten. Wir wollen ihre soziale Teilhabe fördern und ihre Perspektiven verbessern.“ Zugleich kritisierte sie Kürzungen: „14 Prozent weniger Mittel für den JMD – und das kurzfristig. Das gefährdet unsere Arbeit.“ Sie forderte die Politik auf, wie bei der EUTB langfristige Planungssicherheit zu schaffen.
 

„Vielfalt ist Realität, keine Herausforderung“

Gisela Penteker dankte für die Übernahme der Schirmherrschaft und zitierte den Migrationsforscher Aladin El-Mafaalani: „Vielfalt ist kein Problem, das man lösen muss, sondern eine Realität, die man gestalten kann.“

Die musikalische Begleitung bei der Eröffnung übernahmen die Bremerhavener Sängerin Andrea Türk sowie die Band Ledgit Crew mit energiegeladenen Songs.

 

Junge Menschen sitzen vor Videostelen.
An den Video-Stationen können Fragen an junge Geflüchtete gestellt werden. Diese Besucher*innen probierten es aus.


Die Wanderausstellung YOUNIWORTH ist ein bundesweites Projekt, das durch das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) gefördert wird. In Bad Bederkesa in Geestland fand die Ausstellung im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! statt – begleitet durch das federführende Amt des Landkreises Cuxhaven und durch die Koordinierungsstelle Kulturyard.

YOUNIWORTH will nicht nur informieren – sie soll Gesprächsanlässe schaffen, Vorurteile hinterfragen und Wege zu einem gelingenden Miteinander aufzeigen. Oder, wie es ein Besucher ausdrückte: „Das ist genau die Art von Ausstellung, die wir heute brauchen.“

Zum JMD Cuxhaven
Mehr Infos zur Ausstellung auf www.youniworth.de.
Hier geht es zur Ausstellung als 360°-Tour.
 

Text und Bilder: Der Paritätische Cuxhaven, Michaela Wehr / Servicebüro Jugendmigrationsdienste

 

 

Eindrücke von der Eröffnung der Ausstellung